Bei einem Besuch der Büttnerei Aßmann in Eußenheim informierte sich der Main-Spessarter Stimmkreisabgeordnete Thorsten Schwab über die Fassherstellung und -nutzung im Wandel der Zeit.
„Die Büttnerei ist eine uralte Handwerkskunst, die jedoch an Aktualität bis heute nichts eingebüßt hat. Eichenfässer für die Weinherstellung werden nach wie vor auf der ganzen Welt benötigt. Heute durfte ich in Eußenheim eine der wenigen verbliebenen Büttnereien in Deutschland und die einzige in Bayern besuchen und mir tolle Einblicke verschaffen“, freut sich Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab, der im Forst- und Landwirtschaftsausschuss auch für Weinbau zuständig ist. Begleitet wurde er von Eußenheims Dritter Bürgermeisterin Susanne Keller, der Stellvertretenden Bezirkstagspräsidentin Maria Hoßmann sowie den Kreistagsmitgliedern Elisabeth Stahl und Theo Dittmaier.Aßmann fertigt Fässer für den Weinausbau. Die Fassherstellung habe sich über die Jahrzehnte kaum verändert, die Umstände veränderten sich aber ständig, so der Firmenchef. Die Qualität des Holzes, die Vorlieben der Kunden und die Winzerei unterlägen dem Wandel der Zeit. „Die Winzer müssen sich heute von der Konkurrenz absetzen, um ihren Weinen einen eigenen Charakter zu verleihen.“ Deshalb wüssten sie um die Qualitäten des Barriques. „Wer zu mir kommt, kennt mein Fass in aller Regel“.
„Jeder kann hier alles“, lobt Andreas Aßmann, der den Betrieb in den Neunzigern von seinem Vater übernommen hat, seine Mitarbeiter. „Aber jeder hat seine Stärken und Vorlieben und so teilen wir auch die verschiedenen Tätigkeiten auf.“ Aßmanns Fässer sind allesamt aus Spessarteiche. Die Bäume sucht er in der Regel selbst aus, das Holz wird im Betrieb zu Dauben verarbeitet. „Dabei säge und hoble ich nur das weg, was wirklich weg muss. Deshalb gibt es auch schmalere und breitere Dauben, ohne Norm“, erklärt er. Die getrockneten Dauben werden im Wasserdampf in Fassform gebracht und mit selbst angefertigten Stahlreifen zusammengespannt. Hier sei Fingerspitzengefühl gefragt.
„Mehr Regionalität und Nachhaltigkeit geht kaum“, sagt Schwab. Und so appelliert er auch an die Menschen aus der Region: „Wir haben in unserer Heimat besondere Betriebe mit qualitativ hochwertigen Produkten und regionalen Lieferketten. Diese müssen wir als Verbraucher wertschätzen.“