Rheuma-Patienten in Not

Rheuma-Liga sucht dringend Therapeutinnen und Therapeuten

06.10.2022

 Die Rheuma-Liga in Marktheidenfeld bietet ein vielseitiges Therapieprogramm für Menschen mit rheumatischen Beschwerden. Seit Beginn der Corona-Pandemie kann das Angebot nicht mehr im notwendigen Maße aufrechterhalten werden. In ihrer Not wandte sich Vorsitzende Rita Tebbe nun an Landtagsabgeordneten Thorsten Schwab.

„Ich weiß nicht mehr, wo ich mich hinwenden soll“, tut die Vorsitzende der Marktheidenfelder Rheuma-Liga zu Beginn ihres Gesprächs mit Landespolitiker Thorsten Schwab ihre Verzweiflung kund. Immer mehr Menschen kämen mit ihren rheumatischen Beschwerden auf Sie zu und suchten dringend Therapiemaßnahmen zur Linderung. Weil sie jedoch keine Therapeutinnen und Therapeuten finde, müsse Tebbe die meisten von ihnen auf unbestimmte Zeit vertrösten. Die Arbeitsgemeinschaft Marktheidenfeld der Deutschen Rheuma-Liga wirkt als Selbsthilfeorganisation und Interessenvertretung rheumakranker Menschen. Deshalb hat sich Tebbe nun an die Politik gewandt.

Bereits vor der Pandemie sei es schwierig gewesen, so Tebbe. Das Problem liege in den besonderen Anforderungen an die Therapeutinnen und Therapeuten. „Ein Übungsleiterschein genügt nicht, um die Krankenkassen-Zuschüsse zu erhalten. Wir brauchen für die spezialisierten Therapien Fachkräfte aus der Ergo- und Physiotherapie oder aus dem Bäderbetrieb.“ In diesen Berufen Personal zu finden, sei bereits vor der Pandemie schwierig gewesen, weiß auch Landtagsabgeordneter Schwab. Um die Attraktivität der entsprechenden Ausbildung zu steigern, ermögliche der Freistaat seit 2019 etwa mit Hilfe eines Gesundheitsbonus für private Berufsfachschulen eine schulgeldfreie Ausbildung.

Solche Maßnahmen können jedoch freilich nur langfristig greifen und die Pandemie hat ihr Übriges beigetragen: Inzwischen stehen nurmehr zwei Therapeutinnen für vier Gruppen mit jeweils 15 Personen zur Verfügung. Angemeldet für die begehrten Plätze in der Wasser- und Trockengymnastik sind allerdings rund 160 Teilnehmer. Bereits während der Pandemie mussten diese viel Geduld aufbringen – in einer Zeit, in der sich viele Beschwerden durch Bewegungsmangel, Krankheit und Medikamenteneinnahme noch verstärken. Nun, da die Therapien wieder möglich wären, sind viele Therapeutinnen und Therapeuten abgesprungen – Ersatz ist nicht zu finden. Gemeinsam werben Schwab und Tebbe nun um Unterstützung: „Bitte tragen Sie unseren Hilferuf weiter, wir sind dankbar für jeden, der einen Teil des großen Therapiebedarfs abdecken kann!“ Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Rita Tebbe unter der Mailadresse rita_tebbe@yahoo.de.