Mädchenbildungswerk zur Kooperation mit dem List-Gymnasium bereit

10.04.2015

Im Rahmen eines vom CSU-Landtagsabgeordneten Thorsten Schwab initiierten Gesprächs mit Landtagspräsidentin Barbara Stamm und den Verantwortlichen des Mädchenbildungswerks in Gemünden signalisierte der kaufmännische Leiter des Klosters Marco Ruck, dass man sich eine Einmietung des staatlichen Friedrich-List-Gymnasiums in den Räumlichkeiten des Klosters gut vorstellen könnte.
Um die Kooperationsbereitschaft von Seiten des MBWs zu verdeutlichen hat sich Ruck in einem Brief an Landrat Thomas Schiebel und die Fraktionsvorsitzenden der im Kreistag Main-Spessart vertretenen Parteien gewandt. Das MBW wäre langfristig bereit seinen Realschulzweig aufzugeben,  um den Einzug des FLGs in die Räumlichkeiten des Klosters zu ermöglichen. Von der zeitlichen Abfolge haben alle aktuellen und in diesem Jahr neu aufzunehmenden Schülerinnen die Möglichkeit ihren Abschluss an der jetzigen Schule zu erreichen. Zeitlich macht es jedoch kaum einen Unterschied, da auch eine Sanierung des FLGs unter laufendem Betrieb Jahre dauern würde.  „Ich freue mich, dass die Leitung des Mädchenbildungswerks mit diesem Brief ein Zeichen gesetzt hat, um eine Kooperation der beiden Gymnasien in Gemünden zu ermöglichen und so den Bestand beider Schulen für die Zukunft zu sichern“, so Barbara Stamm.
Das Kultusministerium kann sich eine Kooperation der beiden Gymnasien unter einem Dach ebenfalls vorstellten, falls der Kreistag dies so will. Die Details einer möglichen Kooperation müssen dann im Nachgang einer politischen Entscheidung von der Fachebene des Kultusministeriums mit den Verantwortlichen der beiden Gymnasien erarbeitet werden.
Auch Thorsten Schwab begrüßte die Initiative des Mädchenbildungswerks. „Nach diesem Signal zur Kooperationsbereitschaft sind nun der Landrat und die Fraktionen des Kreistags in der Pflicht. Meiner Ansicht nach kann es nicht im Interesse der Allgemeinheit sein das Friedrich-List-Gymnasium für rund 32 Millionen Euro zu sanieren, während das generalsanierte Mädchenbildungswerk nach einer Nutzung für seine Räumlichkeiten sucht. Hier muss doch eine Kooperation möglich sein“, bekräftigt Schwab. In einer vom Kreistag in Auftrag gegebenen Studie wurde bereits bestätigt, dass das Raumangebot des Mädchenbildungswerks für einen gymnasialen Standort in Gemünden ausreichend ist.
Ein möglicher Umzug des FLG in die Räumlichkeiten des Klosters ist natürlich auch mit Kosten verbunden, etwa für die Erweiterung der Sportanlagen und den Transport der Schüler, „allerdings sprechen wir hier von wesentlich geringeren Summen als bei der Sanierung des List-Gymnasiums. Wir können die vorhandenen Mittel des Haushalts nur einmal ausgeben, zumal der Landkreis in der Pflicht ist sämtliche Gymnasien und Realschulen in Main-Spessart in einem schulgerechten Zustand zu halten“, verdeutlicht Schwab. Dies könnten in Gemünden auch die generalsanierten gemieteten Räume des MBWs sein.
Von einer möglichen Kooperation kann die Stadt Gemünden erheblich profitieren. Trotz sinkender Schülerzahlen im Bereich Gemünden könnten beide Gymnasien mit ihrer unterschiedlichen Ausrichtung erhalten werden. „Sowohl das staatliche FLG mit seinem wirtschaftswissenschaftlichen Profil, als auch das MBW mit seiner christlich-sozialen Ausrichtung tragen zur Vielfalt der Gymnasiallandschaft des Landkreises Main-Spessart bei und das sollte auch in der Zukunft so sein“, betont Barbara Stamm.