In der aktuellen Diskussion um die Planung der Ortsumgehung von Schaippach hat sich der Main-Spessarter Stimmkreisabgeordnete Thorsten Schwab an die Verantwortlichen des Bayerischen Bauministeriums gewandt und den aktuellen Planungsstand erfahren.
„Alle Staatsstraßenprojekte in Bayern wurden von Seiten des Ministeriums geprüft und auf ihre Effizienz hin neu bewertet. Diese Neubewertung hat für Main-Spessart ergeben, dass die Ortsumgehung Neustadt am Main vor der Ortsumfahrung Schaippach geplant und realisiert wird, da in Neustadt rund doppelt so viele Fahrzeuge fahren wie in Schaippach“, erklärt Schwab.Die letzte Verkehrserhebung aus dem Jahr 2022 hat für Schaippach eine Belastung von rund 5.300 Fahrzeugen ergeben, während Neustadt rund 10.000 Fahrzeuge zu verzeichnen hat, Tendenz steigend. „Dementsprechend macht die neue Priorisierung Sinn. Es ist aber ausdrücklich falsch, dass die Ortsumgehung Schaippach gestrichen wurde, sie rückt in der Umsetzung lediglich hinter Neustadt“, betont Thorsten Schwab.
Das Staatliche Bauamt Würzburg baut aktuell die Ortsumfahrung Hafenlohr, hier hat die St2315 ebenfalls eine Belastung von über 10.000 Fahrzeugen pro Tag, in einem Gemeinschaftsprojekt mit dem Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg, das für den Hochwasserschutz zuständig ist. Im Anschluss folgt dann die Ortsumgehung von Neustadt am Main. Weitere parallele große Umgehungsplanungen sind auf Grund der Komplexität vom Staatlichen Bauamt nicht zu stemmen.
„Für Schaippach bedeutet das natürlich, dass sich hier in den nächsten Jahren erstmal leider nichts tun wird. Zudem ist eine Realisierung aufgrund des Kosten-Nutzen-Verhältnisses bei Baukosten von 30 Mio. Euro fraglich. Auch die Streckenführung durch eine Naturschutzgebiet wird zu einer langen Planfeststellungszeit führen,“ so Schwab.
„Als Berichterstatter für Straßen- und Brückenbau der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag habe ich im zuständigen Bauausschuss einen Innovationsfonds angeregt, den das Ministerium auch umgesetzt hat. In Bayern stehen 50 Mio. Euro zur Verfügung, die als Alternative für Umgehungen eingesetzt werden können. Hier sind Baumaßnahmen zur Geschwindigkeitsreduktion, Lärmreduzierung, sichere Fußgängerüberwege und Beseitigung von Gefahrenstellen möglich. Wenn die Stadt Gemünden das möchte, könnten entsprechende Maßnahmen mit Mitteln aus diesem Innovationsfonds realisiert werden“, erklärt Thorsten Schwab zum Abschluss.