Im Rahmen eines Betriebsbesuchs bei der Firma SEHO Systems GmbH im Kreuzwertheimer Ortsteil Wiebelbach tauschte sich der Main-Spessarter Stimmkreisabgeordnete Thorsten Schwab mit Geschäftsführer Markus Walter, sowie Juliane Demar und Michael Bischof vom Verband der Bayerischen Wirtschaft über die aktuellen Herausforderungen des Unternehmens aus.
SEHO Systems entwickeln und produzieren vor allem automatische Fertigungslinien für Lötprozesse. In Kreuzwertheim arbeiten dabei rund 225 Mitarbeiter, in den USA, China und Korea hat das Unternehmen weitere Standorte. „Einmal mehr zeigt sich, dass wir in Main-Spessart zahlreiche Unternehmen ansässig haben, die weltweit aktiv sind. Für mich ist es sehr wichtig zu erfahren, wie wir diese Unternehmen unterstützen können, damit sie auch weiterhin bei uns produzieren“, macht Thorsten Schwab deutlich.Eine große Herausforderung für SEHO Systems ist laut Geschäftsführer Markus Walter die Personalgewinnung. Durch den Fachkräftemangel können bereits aktuell nicht alle offenen Stellen besetzt werden. Um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben, hat das Unternehmen die 4-Tage-Woche eingeführt. Die wöchentliche Arbeitszeit wird dabei von 40 auf 37 Stunden bei gleichem Lohn reduziert, die dann an 4 Tagen in der Woche abgeleistet werden. „Trotz der geringeren Arbeitszeit hat sich unsere Produktivität eher noch gesteigert, wir fahren daher mit diesem Modell sehr gut“, erklärt Markus Walter.
Problematisch für den Standort Wiebelbach ist die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Gerade Azubis aus anderen kleinen Ortschaften müssen oft lange Anfahrtswege mit dem Bus in Kauf nehmen. Thorsten Schwab betonte, dass der Landkreis Main-Spessart bereits heute den ÖPNV mit rund 5 Millionen Euro im Jahr subventioniere, aber eine lückenlose Anbindung aller Ortschaften sei trotzdem nicht realisierbar. Er wies in diesem Zusammenhang auch auf die Möglichkeit der Rufbusnutzung hin.
Ein Grundproblem für das Unternehmen ist die überbordende Bürokratie in nahezu allen Bereichen. „Die bürokratischen Hürden haben unterschiedliche Hintergründe, dabei handelt es sich oft um Vorgaben der EU oder des Bundes, aber auch um Regelungen aus dem internationalen Zollverkehr auf die wir in Bayern keinen Einfluss haben. Trotzdem ist es wichtig, dass diese Probleme an die Politik herangetragen werden, nur so können wir versuchen in einigen Teilbereichen Verbesserungen zu erreichen“, so Thorsten Schwab zum Anschluss.