Preissteigerungen machen Rothenfels zu schaffen

24.02.2022

Das historische Rathaus von Rothenfels wird aktuell aufwendig saniert. Gemeinsam mit Bürgermeister Michael Gram besuchte der CSU-Landtagsabgeordnete Thorsten Schwab die Baustelle und tauschte sich mit Bürgermeister Gram über die aktuellen Herausforderungen der Kommune aus.

In Rothenfels laufen derzeit zwei kommunale Baustellen gleichzeitig. Das unter Denkmalschutz stehenden Rathauses wird barrierefrei ausgebaut und aufwendig saniert. Die Kosten belaufen sich auf rund 2 Millionen Euro, die über die Städtebauförderung mit 90 Prozent vom Freistaat Bayern gefördert werden. Zudem wird das vorhandene Raiffeisenbankgebäudes zu einer Kindertageseinrichtung mit Krippe umgebaut. Aktuell ist keine Krippe in Rothenfels vorhanden, alleine 10 Neugeborene im Jahr 2021 machen den Bedarf deutlich.

„Die aktuellen Preissteigerungen im Baubereich treffen uns als kleine Kommune sehr hart. Zudem ist es schwer überhaupt Betriebe zu finden, die Angebote für die Gewerke abgeben, der Materialmangel kommt noch hinzu.“, macht Bürgermeister Michael Gram deutlich. Sämtliche Förderprogramme sehen feste Förderquoten vor, die Preissteigerungen müssen die Städte und Gemeinden aus eigenen Mitteln finanzieren.

„Diese Problematik war bereits mehrfach Thema in meinem Ausschuss für Wohnen, Bau und Verkehr des Bayerischen Landtags. Ich gehe davon aus, dass hier auch eine Lösung gefunden wird. Auf Grund der gesetzlichen Vorgaben wird das aber einige Zeit in Anspruch nehmen, in der Zwischenzeit müssen leider die Kommunen die Lasten tragen“, so Schwab, der als Bürgermeister von Hafenlohr vor ähnlichen Herausforderungen steht.

Im Fall der Sanierung des Kindergartens würde die vom Bund gekippte Zusage für eine KfW-Förderung zur energetischen Sanierung zu Problemen führen. In der Zwischenzeit wurde zwar eine Wiederaufnahme der Förderungen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck angekündigt, die Unsicherheit für die Bauträger bliebt allerdings zunächst bestehen.

„Die Bundesregierung muss hier zu ihren Zusagen stehen. Es ist völlig normal, dass für ein solches Förderprogramm mehr Anträge eingehen, als Mittel im Haushalt eingestellt sind. Doch da muss man dann entsprechend nachlegen und nicht alle Antragssteller im Regen stehen lassen. Bei seinem Nachtragshaushalt von 60 Milliarden Euro war Finanzminister Lindner ja auch sehr schnell dabei“, kritisiert Thorsten Schwab.