Im Rahmen einer Videokonferenz stellten der CSU-Landtagsabgeordnete Thorsten Schwab und der Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken Jürgen Eisentraut die Arbeit und die Projekte der Behörde dar und diskutierten mit zugeschalteten Kommunalpolitikern aus ganz Unterfranken Chancen und Möglichkeiten der Förderangebote des ALEs.
„Das Versprechen von gleichwertigen Lebensverhältnissen in ganz Bayern ist ein abstrakter Begriff. Durch die Dorferneuerungsmaßnahmen des Amts für Ländliche Entwicklung wird dieser Begriff mit Leben gefüllt und es entstehen tatsächliche Verbesserungen vor Ort. In vielen Gemeinden gibt es keine Gaststätte mehr und somit auch keinen zentralen Treffpunkt für die Bevölkerung. Hier kann beispielsweise durch einen neu gestalteten Dorfplatz oder ein Dorfgemeinschaftshaus ein neuer Treffpunkt entstehen“, macht Schwab deutlich, der als Bürgermeister von Hafenlohr viele Dorferneuerungsmaßnahmen gemeinsam mit dem ALE umgesetzt hat und im Landtag als Berichterstatter im Landwirtschaftsausschuss ebenfalls für dieses Thema zuständig ist.
„Uns ist es sehr wichtig den Kommunen keine unpassenden Lösungen von außen vorzugeben, sondern gemeinsam mit dem Bürgermeister, den Gemeinderäten und den Bürgern ein Projekt zu erarbeiten, dass zur Kultur und zum äußeren Erscheinungsbild des Ortes passt“, betont Jürgen Eisentraut.
Architekt Johannes Hettiger, der bereits zahlreiche Projekt gemeinsam mit Kommunen und dem ALE in die Tat umgesetzt hat, berichtete von einer sehr vertrauensvollen und zielgerichteten Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des ALEs. Auch der ehemalige Bürgermeister von Eußenheim, Dieter Schneider ließ die Entwicklung des Dorfplatzes in Eußenheim Revue passieren und betonte die sehr gute Zusammenarbeit mit der Behörde.
Nicht nur innerhalb der Ortschaften, sondern auch im Außenbereich unterstützt das ALE die Kommunen, etwa durch Flurbereinigungsverfahren oder den Ausbau des Kernwegenetzes. Bürgermeister Michael Gram aus Rothenfels berichtete von Fortschritten beim Ausbau des Kernwegenetzes, machte aber auch auf Probleme im Förderverfahren auf Grund von Vorgaben des Naturschutzes aufmerksam. So muss ein geförderter Kernweg eine Breite von 3,50 Meter aufweisen, auf Grund des zusätzlichen Flächenbedarfs bei Ausbau des Weges legt die Untere Naturschutzbehörde allerdings ihr Veto ein. Jürgen Eisentraut berichtete, dass landwirtschaftliche Kernwege grundsätzlich mit einer Fahrbahnbreite von 3,50 Meter und einer ausreichenden Entwässerung gebaut werden sollten, in Ausnahmefällen jedoch auch eine Fahrbahnbreite von 3, 0 Meter möglich sein. Dies könne zum Beispiel in ausgewiesen Naturschutzgebieten der Fall sein.
„Wir haben im Verlauf der Veranstaltung sehr viel Positives über die Zusammenarbeit der Kommunen mit dem ALE gehört, die entstandenen Projekte sprechen ohnehin für sich. Ich kann alle Kommunen nur dazu aufrufen ihre Dörfer gemeinsam mit dem ALE weiterzuentwickeln. Natürlich müssen die Kommunen einen gewissen Eigenanteil der Kosten tragen, doch dieses Geld ist für die Kommunen gut angelegt“, erklärt Thorsten Schwab.