Die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse im ländlichen Raum ist die zentrale Aufgabe des Amts für Ländliche Entwicklung. Im Landkreis Main-Spessart werden aktuell 63 Projekte mit maßgeschneiderten Lösungen für eine zukunftsgerechte Entwicklung der Kommunen betreut. Diese Maßnahmen wurden alleine im Jahr 2020 mit rund 1.300.000 Euro gefördert. Das berichtet der CSU-Landtagsabgeordnete Thorsten Schwab, der im zuständigen Landwirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtags den Themenkomplex der ländlichen Entwicklung vertritt.
„In der Arbeit im Landwirtschaftsausschuss ist es meine vorrangige Aufgabe für eine gute Ausstattung der Ämter für Ländliche Entwicklung mit Haushaltsmitteln zu sorgen. Innerhalb des Landwirtschaftsausschusses ist die ländliche Entwicklung kein zentrales Thema, dementsprechend muss man hart für die benötigten Gelder kämpfen. Wenn man dann allerdings vor Ort sieht, was durch diese Gelder in den Dörfern entstehen kann, weiß man, dass die Mittel hier sehr gut angelegt sind. Lauf Ifo-Institut können die eingesetzten Fördermittel insgesamt sogar das 7-fache an Investitionen aus“, erklärt Schwab.Im Landkreis Main-Spessart laufen aktuell vier Projekte der Integrierten Ländliche Entwicklung (ILE), 35 Projekte der Dorferneuerung, 13 Flurneuordnungen, ein freiwilliger Landtausch, ein freiwilliger Nutzungstausch, 8 Waldneuordnungen und eine Weinbergneuordnung.
(Quelle: Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken)
In der ILE Main-Wein-Garten stand 2020 erstmals das Regionalbudget zur Verfügung, daraus konnten 10 Projekte in der ILE unterstützt werden. Für 2021 soll ein Fachplaner mit der Erstellung eines Interkommunalen Blühflächenkonzepts beauftragt werden, die Zusammenarbeit auf Verwaltungsebene sowie die Auslotung von Kooperationsmöglichkeiten der gemeindlichen Bauhöfe soll fortgesetzt werden, zudem sollen weitere Projekte zur Steigerung der Attraktivität der Ortskerne und des Mainufers in Angriff genommen werden.
Aus dem Regionalbudget wurden in der ILE Main-Werntal die Innensanierung des Backhauses in Binsbach, der Freizeit- und Naturlehrpfad in Thüngen, das Kneippbecken in Büchold, die Marktscheune in Binsfeld und das Gozzeles TV, ein YouTube-Kanal von und für Gössenheim gefördert. Zudem wurde ein gemeindliches Programm für private Bauherren mit dem Ziel der Sanierung leerstehender Gebäude und Aktivierung von Baulücken gestartet.
Die ILE Marktheidenfelder Raum hat die Erstellung des Kernwegenetzkonzeptes abgeschlossen. Außerdem konnten aus dem Regionalbudget sind die Seelenschaukel in Kreuzwertheim und die Spielplätze „Am Witzpfad“ in Hasloch und „Wildpark“ in Schollbrunn fertiggestellt werden. Auch das touristische Angebot soll digital erfasst und weiterentwickelt werden. Zudem konnte trotz Corona-Einschränkungen das gemeinsame Ferienprogramm „14 Gemeinden, 1 Programm“ angeboten werden.
Die Sinngrundallianz verlängert die Umsetzungsbegleitung um 3,5 Jahre. 18 Projekte, vom Fahrzeug für den Helferkreis bis zur Niedrigseilstrecke am Walderlebnispfad, wurden aus dem Regionalbudget gefördert. Seit Frühjahr 2020 findet im Sinngrund ein monatlicher Erzeugermarkt für regionale Produkte statt. Zur Verbesserung der E-Mobilität wurden gemeinsam mit dem Netzwerk „Wald erFahren“ fünf E-Bike-Ladestationen in den Allianzkommunen aufgestellt. 2021 soll das Thema Tourismus im Sinngrund weiter vorangetrieben werden. Der Bau von mehreren Fahrrad-Raststationen entlang der D9-Route und die Einrichtung einer zentralen Tourist-Info sind vorgesehen.
Neben den Förderungen der ILEs wurden in 40 Kommunen im Landkreis Einzelmaßnahmen in Bereich der Dorferneuerung gefördert. Dabei wurden beispielsweise neue Dorfplätze in Gänheim und Aura fertiggestellt. In Bischbrunn soll ein Bürgerpark mit Attraktionen für alle Generationen entstehen. IN Gräfendorf entsteht die „Neue Mitte“, die zusätzlich mit Bundesmitteln gefördert wird. Komplett neue Projekte starten im nächsten Jahr in Steinfeld und Bühler. Weitere Informationen zu den Projekten finden Sie unter www.landentwicklung.bayern.de/unterfranken
„Wir setzten bei unseren Projekten stark auf eine Beteiligung der Bürger vor Ort. Unter dem Motto „Mitdenken, mitplanen, mitgestalten“ bringen sich die Menschen vor Ort ein, um ihre Heimat mitzugestalten“, macht Jürgen Eisentraut als Leiter des Amts für Ländliche Entwicklung Unterfranken deutlich.
„Durch die Förderungen des Amts für Ländliche Entwicklung betreiben wir aktive Standortförderung für den ländlichen Raum. Wir müssen uns als ländliche Region zwischen den Zentren Würzburg, Aschaffenburg und Schweinfurt behaupten. Dazu zählt das hohe Maß an Lebensqualität in unseren Kommunen und die müssen wir erhalten und stetig ausbauen. Ich kann allen Kommunen nur raten die Expertise und die Förderungen des Amts für Ländliche Entwicklung in Anspruch zu nehmen, um jede Kommune auf seine eigene Art weiterzuentwickeln“, betont Thorsten Schwab.